DSdS Teil 4 – Gegensätze und Karma
Gegensätze sind ja für uns paradox und doch folgen sie einer universellen Logik. Dieser Satz klingt auch wie ein Gegensatz und darum geht es in diesem Artikel. Das wird für einige Leser sehr verwirrend werden während andere zweifellos zustimmen können. Logisch, oder?
Der grundlegendste Gegensatz von allen ist für mich gleichzeitig auch der Sinn des Lebens: Wir sind Licht und brauchen die Dunkelheit, um uns selbst zu erkennen. Dieses Thema habe ich bereits in Teil 2 beschrieben. Gäbe es um uns herum nur Licht, könnten wir uns niemals entfalten oder erkennen. Unser Verstand sieht das als Gegensatz oder als Paradoxon, doch universell respektive vom Leben aus gesehen klingt das völlig einleuchtend. Ein weiteres, meiner Meinung nach sehr wichtiges Beispiel dazu habe ich in Teil 3 erwähnt: Wir müssen erwachen um zu merken, dass wir geschlafen haben. Eine Veranschaulichung dafür ist das Symbol von Yin und Yang: Alles Gute hat seinen schlechten Anteil und umgekehrt. Das steht für die gegensätzliche Beziehung zwischen zwei Dingen.
Aktion und Reaktion
Um dieses Prinzip wissenschaftlich zu erklären, kann man sich bei den Erkenntnissen von Isaac Newton bedienen. Newton kam übrigens nur ein paar Tage nach dem Tod von Galileo Galilei zur Welt, doch ich habe keine Ahnung ob das hier von Bedeutung ist… Newton hat viele physikalische Gesetzmässigkeiten entdeckt und das 3. newtonsche Gesetz ist das Gegenwirkungsprinzip, auch bekannt als Aktion und Reaktion. Einfach erklärt besagt es, dass eine gewisse Aktion eine gleich grosse Reaktion auslöst. Das bedeutet, wenn ich mit meinen knapp 100kg (ca. 1000 Newton) auf dem Boden stehe, dann drückt der Boden mit derselben Kraft gegen meinen Körper. Drücken wir gegen eine Wand, wirkt dieselbe Kraft von der Wand gegen uns. Nach genügend ausführlichen und anschaulichen Beispielen mag uns dieses physikalische Gesetz als „logisch“ erscheinen, doch es ist alles andere als einfach, dieses Gesetz in anderen Bereichen des Lebens wiederzufinden.
War Newton ein Spiritueller?
Das wahrscheinlich Spannendste im Leben sind für mich all die Zusammenhänge zwischen den verschiedensten Gebieten, die auf den ersten Blick völlig zusammenhanglos erscheinen. Ich hätte mir ja selbst nie vorstellen können, dass Newton etwas mit Karma zu tun hat, doch hier ist die Auflösung: Aktion und Reaktion kann auch als Ursache und Wirkung beschrieben werden und das ist wiederum die Grundlage der karmischen Gesetze. „Karma“ ist Sanskrit (alt-indisch) und bedeutet „Aktion“ oder „Handlung“. Karma gilt meistens als ein spirituelles Thema, war also Newton ein Spiritueller? Für mich scheint das Thema Spiritualität in unserer Gesellschaft immer noch etwas verpönt zu sein, doch das ist wie bei den meisten Themen, die nicht angeschaut oder verstanden werden wollen. Die Antwort auf die Frage, ob Newton ein Spiritueller war, ist einfach: Ja! Die Erklärung mag für einige Leser nicht befriedigend sein, doch noch weniger als euch zu enttäuschen möchte ich euch etwas vorenthalten. Die Erklärung ist ganz einfach: Wir sind alle spirituell! Wir können der Spiritualität genauso wenig ausweichen wie der Physik. Die Schwerkraft gilt auch für jene, die nicht daran glauben und genau dasselbe gilt für jene, die nicht an Karma glauben. Das Karma ist ein Gesetz der Spiritualität, das auf alles und jeden wirkt wie die Schwerkraft auch. Aber keine Angst, ihr müsst das weder glauben noch annehmen, das steht euch völlig frei. Ausser ihr glaubt nicht an euren freien Willen, dann wird’s wiederum etwas komplizierter…
Wo bleibt Galileo Galilei?
Beim Durchlesen vom Artikel bis hierhin ist mir aufgefallen, dass ich vom Thema Gegensätze abgewichen bin und noch keine logische Verbindung zwischen Gegensätzen und Newton machen konnte. Dafür habe ich einen völlig neuen Zusammenhang für mich entdeckt und für diese Erkenntnis bin ich sehr dankbar. Wie bereits in Teil 2 hole ich mir mein treuer Kollege Galilei zur Hilfe, schliesslich ist er mein Lieblingsuniversalgelehrter, vor allem wenn es um neue Perspektiven geht. Denn: Entgegen vielen Missverständnissen hat er nicht bewiesen, dass die Erde eine Kugel ist (das war schon seit der Antike bekannt), sondern er hat sich mit der Stellung der Erde im All befasst. Seine Erkenntnis besagte, dass sich die Erde um sich selbst und um die Sonne bewegt und dies beruhte auf den Grundlagen von Nikolaus Kopernikus. Da diese Ansicht nicht der Meinung der Kirche entsprach (welche die Erde als Mittelpunkt sah), kam es zur Verurteilung von Galilei.
Du erntest, was du säst
Galilei hat es wieder einmal geschafft und mich zum heutigen Ziel gebracht. Durch meinen spontanen Abstecher in Themen wie Physik, Spiritualität und Geschichte habe ich bemerkt, dass dieser ganze Bericht ein einziger Gegensatz ist. Im Sinne von „manchmal muss man vom Weg abkommen, um ans Ziel zu gelangen“. Ich habe meine Neugier und Offenheit gesät, geerntet habe ich wieder viele spannende Erkenntnisse. Nun sind wir wieder beim Karma. Der Weg zwischen Saat und Ernte spielt jedoch gar keine Rolle und hier geschieht die Verbindung zu den Gegensätzen: Um vom Leben aufgefangen zu werden, muss man sich erst fallen lassen. Das ist im positiven Sinn gemeint, fallen lassen mit der Zuversicht ins Leben, dass man nirgends aufschlägt.
Der freie Fall
Irgendjemand hat einmal gesagt, dass das Leben wie der freie Fall ist: Viele haben Angst vor dem Aufschlag auf dem Boden, doch wir wissen einfach nicht, dass es keinen Boden gibt. Damit ist der gewollte freie Fall gemeint wie zum Beispiel beim Skydiving (mit dem Fallschirm aus dem Flugzeug springen) oder beim Bungeejumping (mit Gummiseil von einer Staumauer o.ä.). Das Leben ist also gedacht als freier Fall und alle die das bereits erlebt haben, wissen was es bedeutet. Für alle, die es nicht kennen, ist es sehr schwierig zu beschreiben. Es ist das reinste Gefühl von Freiheit, doch auch das ist noch weit weg von der wahren Bedeutung.
Gewisse Ereignisse können einfach nicht beschrieben werden, sondern sie müssen gefühlt werden. Ausprobieren ist empfehlenswert, auch wenn es eine gewisse Überwindung braucht.
Unsere Angst beschützt unsere grössten Schätze. Auch darin versteckt sich irgendwo ein Gegensatz. Im nächsten Teil geht’s vielleicht weiter mit diesem Thema. Logisch wäre es, doch wer braucht schon Logik?
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