DSdS Teil 9 – Die Masken fallen!
Vor nur drei Wochen, in Teil 6 dieser Serie, habe ich noch über Masken geschrieben, die wir alle tragen. Und nun? Sie fallen! Die Masken fallen! Zwar nicht freiwillig, denn sie werden uns mit Gewalt vom Gesicht gerissen. Doch wie kam es soweit und was hat das zu bedeuten?
Das Leben spielt momentan verrückt, oder eigentlich sind es viel mehr wir Menschen, die verrücktspielen. Das Leben macht einfach nur das, was es immer macht: Es offeriert uns Situationen, durch jene wir uns selbst besser kennenlernen dürfen und dadurch unserem Leben einen Sinn geben können. Ich sehe das etwa so: Das Leben ist (auf der Seite der) Natur und das Ganze ist für uns nur deshalb zum Ausnahmezustand geworden, weil die Menschheit grundsätzlich eben nicht mehr auf der Seite der Natur ist. Das hat sich die Natur eine gewisse Zeit lang gefallen lassen, doch nun wurde es ihr definitiv zu blöde mit uns. So hat sie einen kleinen „Helfer“ geschickt, der uns Menschen nun ziemlich hart wachrüttelt.
Weil die Natur es gut meint
Trotz der Ernsthaftigkeit der aktuellen Situation bin ich wirklich froh, dass dieser Wandel nicht auf eine brutalere Weise stattfindet. Die Natur hätte so viel mehr Macht, doch bis jetzt ist sie so gesehen wohlwollend gestimmt. Sie hat uns dieses Jahr noch keine grosse Katastrophe geschickt und dennoch griff sie ein, bevor es zu einem dritten Weltkrieg kommen konnte, der manchmal gar nicht so weit weg schien. Vielleicht wurde er auf diese Weise verhindert. Doch ich möchte keineswegs nur die Natur für solche Situationen oder Katastrophen verantwortlich machen, schliesslich geht es hier um das Zusammenspiel von Mensch und Natur. Einerseits dürfen wir einen gewissen Einfluss geniessen, gleichzeitig tragen wir aber natürlich auch die Verantwortung über unser Handeln. Ich glaube, dass die Natur uns Menschen so gesehen spiegelt und auf uns genau so reagiert, wie wir auf sie reagieren. - Ursache und Wirkung.
Masken der Ignoranz
Wir haben also unser ganzes Leben lang verschiedene Masken getragen und diese haben nicht nur unsere Erscheinung verändert, sondern auch vor allem unsere Sicht nach aussen. Obwohl wir alle unsere eigene Wahrnehmung haben und somit auch unsere eigene Realität gestalten, haben diese Masken unsere Wahrnehmung zusätzlich beeinflusst. Etwa wie jene Masken an der Fasnacht, bei denen die Öffnungen für die Augen nur sehr klein sind und man so sein Umfeld nur beschränkt sehen kann. Mit der Zeit wird man zu faul, immer den Kopf zu wenden um alles sehen zu können und man begnügt sich mit der eingeschränkten Sicht auf nur einen kleinen Teil vom Ganzen. Das sind die Masken der Ignoranz und diese sind sehr stark verbreitet. Oder waren es zumindest, denn bald wird alles anders aussehen.
Schnuppertage in der Realität
Der jetzige Ausnahmezustand schaue ich nun so an, als ob Mutter Natur uns unsere Masken vom Gesicht gerissen hat. Zumindest für einen Moment, denn viele werden sich ihre Masken so schnell wie möglich wieder aufsetzen. Doch momentan stehen wir da und es blendet uns. Es wird noch einen Moment dauern, bis sich unsere Augen an diese vielen, neuen Eindrücke gewöhnt haben. Wir verstehen die Welt nicht mehr; auf einen Schlag wurde ein Grossteil der Menschheit aus ihrer „Komfortzone“ gerissen und wir stehen gerade ziemlich ratlos da. Wir schauen uns um und erkennen kaum noch unser eigenes Umfeld. Willkommen im Leben!
Wer sind wir?
Das ist die Frage, die nun verstärkt aufkommt und ein unglaublich grosses Potenzial mit sich bringt. Es ist für viele eine unangenehme Frage und deshalb wird sie sehr oft vernachlässigt. Dank dieser Situation kann man ihr jetzt kaum noch ausweichen und wir dürfen uns endlich ernsthafte Gedanken über uns selbst machen. „Dank“ dieser Situation, richtig gelesen, ich bin zu einem gewissen Teil unglaublich dankbar für all die positiven Auswirkungen, die wir bald erleben dürfen. Der Preis dafür wird hoch sein, doch umso wertvoller ist dieser Prozess und leider kann dieser nur auf diese Weise so schnell gehen. Also: Wer sind wir eigentlich? Wer sind wir, wenn wir nicht arbeiten gehen können? Wer sind wir, wenn wir auf Hobbies, Freizeitaktivitäten und andere „Ablenkungen“ verzichten müssen? Wer sind wir, wenn wir zu Hause bleiben und uns nur mit uns selbst beschäftigen? Müssen wir das überhaupt wissen?
Wer wollen wir sein?
Wir sind eben, wer wir sind. Diese Aussage kann als Ausrede genutzt werden, um sich nicht weiter damit beschäftigen zu müssen, aber sie kann auch als Akzeptanz gelten, um sich vor Selbstvorwürfen zu bewahren. Die wichtigere Frage an uns selbst sollte vielleicht lauten: „Wer wollen wir sein?“ In Teil 8 dieser Serie habe ich gesagt, dass wir vollkommen sind und alle nötigen Eigenschaften besitzen, um ein erfülltes Leben zu führen. Das bedeutet also, wir können mithilfe dieser Eigenschaften aussuchen, wer wir eigentlich genau sein wollen.
Frühling der Menschheit
Es ist Frühlingsbeginn und es wird ein Frühling werden, der in die Geschichte eingehen wird! Die Natur zeigt uns gerade sehr eindrücklich, was wir Menschen auch bald erleben dürfen: Ein Neubeginn. Delfine zeigen sich anscheinend wieder an Orten, wo sie sonst nicht mehr anzutreffen waren, das Wasser in den Kanälen Venedigs ist klarer, die Luftverschmutzung hat vielerorts abgenommen und so weiter. Die Natur darf durchatmen und all das nach dieser kurzen Zeit! Und so ein Neubeginn wird uns auch bald blühen! Natürlich müssen wir zuerst auf dem Boden der Realität aufschlagen und dieser Aufschlag wird verdammt hart werden. Doch er ist notwendig. Alle, die bis jetzt geglaubt haben, dass wir Menschen kaum Einfluss auf die Natur haben, werden auf unwiderlegbare Weise eines Besseren belehrt.
Das Leben als Gegensatz
Was sich in dieser und nächster Zeit alles zeigt und zeigen wird, verhält sich ganz im Sinne der paradoxen Beispiele, die ich euch in Teil 5 gegeben habe. Manche von uns dürfen nicht mehr arbeiten gehen und lernen dadurch ihre Arbeit wieder zu schätzen. Die Distanzierung wird uns wieder näher bringen, weil wir erst jetzt merken, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist. Der gesunde Menschenverstand wird etwas „geheilt“, weil wir merken dürfen, was wirklich wichtig ist im Leben. Anders käme das alles kaum so effizient zum Vorschein. Paradox und doch völlig logisch in meinen Augen. Und trotz allem wird es auch Menschen geben, die nach der Krise gleich wieder in ihre alten Muster fallen und das gehört auch dazu. Man darf das ihnen nicht übel nehmen, denn „sie wissen nicht, was sie tun“.
Ich hoffe du kannst dich mit einer positiven Einstellung dieser Krise entgegenstellen und glaubst trotz allem an das Gute. Optimismus war noch nie so wichtig wie jetzt, doch zum Glück besitzen wir alle einen freien Willen und dürfen selbst darüber entscheiden.
Bleib stark und halte durch, ansonsten sprich mit jemandem. Du bist nicht alleine!
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